600 Meter tiefer

Heute und vielleicht auch morgen bin ich Aushilfsdoktor in Valencia!

Kollegin Maria, Langzeitärztin in Valencia, musste nach Cagayan de Oro, Visum verlängern. Dort wurde sie so krank, dass sie nicht mal mehr Tanduoy Ice trinken kann. Also sehr krank. An arbeiten ist nicht zu denken, nicht mal an Rückreise. GUTE BESSERUNG! (Scheint schon besser zu gehen, ist nichts Bedrohliches, keine Sorge).

Per Zufall hatte Dietmar die Nacht in Buda verbracht und mich am Morgen kurzerhand nach Valencia verpflanzt, er musste sowieso in die Richtung. Jaja, natürlich hat er mich vorher gefragt!

Nun macht also in Buda ein Reliever Dienst, und ich habe ein neues Krankenhaus. Zum Glück gibt es hier am Wochenende weder OPDs noch Aufnahmen, ich hatte also (toitoitoi) einen ruhigen Tag mit “Der Schatten des Windes” von Zafon.

Eben ging die Evening Round zuende. Es gibt Unterschiede zwischen Stadt- und Landpatienten. Ich habe das am deutlichsten gemerkt an den wenigen unterernährten Kindern hier in der Stadt. Die Behandlung der schweren Unterernährung von Kindern ist in Buda – naja, vielleicht noch nicht perfekte Routine, aber jedenfalls deutlich weiter fortgeschritten. Das ACF-Programm (strukturiertes Päppeln) ist hier in Valencia noch nicht umgesetzt; es gibt keine Erdnussbutter. Dafür gibt es hier mehr Tbc-Patienten.

Ich bin froh um einen Monat Erfahrung in Buda! Da geht die Visite auch im neuen Krankenhaus auf Anhieb besser von der Hand. Nun ja, ist auch derselbe Träger und das Handwerkszeug – insbesondere die Aktenführung – ist bekannt.

Jetzt sitze ich im städtischen Doctor’s House am Internetlaptop. Internet ist hier deutlich flotter.

Trotzdem bin ich froh, in Buda zu arbeiten. Das liegt 600 m höher und ist ein relativ sauberes Dorf mit angenehmem Klima. Hier ist es heiß und laut und staubig und stinkig und stickig. Maria ist echt nicht zu beneiden – die verbringt in diesem Doctor’s House 6 Monate!

Von hier fahre ich vielleicht auf einen Kurzurlaub in Dietmars Haus am Meer in Cagayan, je nachdem wann Maria von dort zurückkehrt. Das ausgeliehene Schnorchelset ist jedenfalls im Rucksack.

Habe diesmal den elektronischen Recorder dabei. Vielleicht gelingen ja Aufnahmen vom nächtlichen Nachbarsgesang…

Oh, Hallo! Eben kommt eine Anfrage von “Ärzte für die Dritte Welt”: Dürfen wir Ihren Blog auf unserer Blogseite verlinken? Aber gerne doch!

Hier geht’s zur Blogseite von Ä3W.

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3 Antworten auf 600 Meter tiefer

  1. Wir sind es schon wieder. Kannst du uns vielleicht noch mal sagen was aus Bucas, Christopher und Elmer…wie hiess er noch…und den Tawas-Geschistern geworden ist? Gerry kommt weiter ins OPD und es geht ihm gut? Wieviele ACF Patiente habt ihr aktuell.
    Wie immer liebe Gruesse ans gante Team und Glueckwuensche an Mam Orly

  2. Christoph Hegel sagt:

    Lieber Conni, das macht richtig Spaß, Deinen blog zu lesen! Irgendwie beneide ich Dich und irgendwie auch nicht- wenn ich an die unterernährten Kinder denke oder die Bilder davon ansehe.
    Jedenfalls wünsche ich Dir noch positive, restliche Wochen auf Deiner Reise!
    Liebe Grüße
    Christoph

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